2022-11-12 – Die Wildgänse sind im Winterquartier angekommen

Ab Oktober treffen zehn – bis hunderttausende von Blässgänsen am Niederrhein ein, kommend von ihren Brutplätzen in der nordöstlichen Tundra. Diesem einzigartigen Naturschauspiel wollte ich beiwohnen. Informationen sind aus verschiedenen Quellen reichlich zu erhalten. Als Beispiele herausgepickt mögen www.wildgaense-niederrhein.de, nabu.de und bislich.de dienen. Mir kam zugute, dass ich auf mein privates Beziehungsnetz lupus-photographie.de und vor allem auf niederrhein-foto.de zurückgreifen durfte. Insbesondere Uwe Schmid von Niederrhein-Foto weist exzellente lokale Kenntnisse auf und bietet auch eigene Fototouren an. So ausgerüstet bestieg ich zuversichtlich den ICE nach Xanten, wo wir unser Lager aufschlugen. Unser Tagesablauf musste sich dem der Gänse anpassen. Deren sah so aus: Schlafen in riesigen Gruppen an einem sicheren Ort, möglichst unzugänglich für Menschen und andere Prädatoren, gesammelter Ausflug kurz vor Sonnenaufgang zu ihren Äsungsweiden, Besuch eines Flusses oder Sees zum Trinken, kontinuierliches Fressen und abends dann Sammlung für den Rückflug zum Schlafplatz. Für uns hiess das, vor Sonnenaufgang an einer fotografisch attraktiven Stelle auf einen Ausflug zu hoffen.
Die Zeit des Wartens liess sich mit den allgegenwärtigen Windräder einfach überbrücken, die sich im Morgengrauen als äusserst fotogen präsentierten. Doch halt, das leise Geschnatter aus der Ferne wird immer lauter, der Ausflug scheint kurz bevorzustehen. Wir haben Glück, dass die Sonne bereits etwas Licht spendet, der Autofokus dankt. Und dann kommen sie, die Gänse. Alles geht sehr schnell und der Moment für das Bild ist unwiderruflich vorbei. In der grossen Mehrzahl sahen wir Blässgänsetrupps (persönliche Erstbeobachtung für mich), darunter Grau- und wenige Kanadagänse. Zudem beobachteten wir auch einzelne Nilgänse. In den zwei Tagen haben wir verschiedene Plätze abgeklappert, die gewonnenen Erfahrungen werden mir beim nächsten Besuch sehr helfen. Wichtig ist, sich an die Regeln der Tierfotografie zu halten, die Tiere nicht aufzuscheuchen, da dies unnötig Energie kostet, die wieder angefressen werden muss. Die Sicht einiger Landwirte hingegen auf die Gänse ist nochmals eine andere.